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Flight Log: Khartoum HSSS -- Addis Abeba HAAB 07.11.2010

Strecke: 588 NM
Geplante Flugzeit: 4h 55min
Filed Route: KTM EMITA TIKAT
ATIS Khartun: 0440 rwy 36 wind 020 09kts CAVOK temp 29 QNH 1009
Clearance: Right turn climb 090
Take Off Time: 04:50 Uhr (UTC)
ATIS Addis Abeba: 0950 rwy 07R wind 060/12kts CAVOK temp. 27 QNH1024
Landing Time: 10:15 Uhr (UTC)
07.11.2010 Khartum/Addis Abeba: Zunächst hieß es im Flugplan, wir könnten um 9:00 Uhr lokaler Zeit starten. Martin warf noch einmal einen Blick auf die so genannten Notams. Das sind Informationen über den jeweiligen Flughafen. Daraus ergab sich, dass der Flughafen Khartum von 9:00 bis 12:00 Uhr lokaler Zeit wegen Bauarbeiten gesperrt sei. Wir mussten also unseren Handlingagenten bitten, den Fugplan so zu ändern, dass wir auch tatsächlich noch vor dieser Zeit starten konnten. Wir haben vereinbart, den Flugplan auf 7:30 Uhr lokaler Zeit festzulegen.

Nachdem wir glücklich die Passkontrolle und das Bezahlen des Handlingagenten erledigt hatten und die Maschine startbereit war, ergab sich ein zweites nicht unwesentliches Problem. Auf unsere Frage, wann wir starten könnten, gab uns der Tower zur Antwort: 'Sie sind an 11. Stelle'. Das bedeutete, dass noch sehr viele Flugzeuge vor uns waren, die auch vor 9:00 Uhr starten wollten. Insgesamt haben wir mehr als 55 Minuten warten müssen. Dann durften wir rollen und uns hinter einem UN-Flugzeug zur Startbahn bewegen.

Wir sind dann schließlich um 8:20 Uhr gestartet. Das war mit der 207 diesmal etwas anspruchsvoller, da wir 300 Liter Avgas in unseren Zusatztank in der Kabine eingefüllt hatten. Das Flugzeug verhielt sich ähnlich wie eine auffliegende Ente; es dauerte und dauerte - wir stiegen 200 max. 300 Fuß. Irgendwann haben wir dann die Flugfläche 090 - unsere Reiseflughöhe - erreicht. Wir mussten stets und ständig unsere Position und Höhe angeben, da der Tower von Khartum über kein Radar verfügt, also die Position nicht auf dem Radarschirm verfolgen kann. Das ist bei einem hohen Flugverkehr nicht ganz einfach. Nachdem wir den Cruisinglevel erreicht hatten, gab es zunächst ein kleines Frühstück bestehend aus zwei Muffins. Die waren auch unbedingt nötig, um uns bei Laune zu halten. Nach weiteren etwa 1,5 Stunden verließen wir die Nilebene und flogen weiter in Richtung Äthiopien. Die Landschaft veränderte sich zu immer mehr Grün und Feldern. Zwischendurch hatten wir keinen Funkkontakt mehr mit den Behörden in Khartum und auch noch keinen mit denen in Äthiopien. Das sollte auch für die nächsten 3 Stunden so weitergehen. Zwischenzeitlich konnten wir eine Meldung abgeben, nämlich als wir die Grenze nach Äthiopien überflogen. Das äthiopische Hochland empfing uns mit vielen landschaftlichen Reizen: Streusiedlungen, Wasserfälle und ähnliches mehr - aber auch mit stärkeren Turbulenzen als vorher. Man bedenke, die Hochebene ist zwischen 6.000 und 8.000 Fuß hoch und wir flogen in Flugfläche 090. Später haben wir dann die Flugfläche 110 gewählt, also 11.000 Fuß.

Ungefähr eine Stunde vor Erreichen des Flugplatzes von Addis Abeba war Martin nach einem zweiten Frühstück zumute. Er griff hinter seinen Sitz und holte seine Plastiktüte mit dem zweiten Kuchen hervor, um diesen zu essen. Einige Minuten später gab es eine kleine Panik an Bord. Martin fand, dass es sehr stark nach Avgas riechen würde. Er fragte, ob eventuell irgendwo eine Anschlussleitung geplatzt sei oder Vergleichbares. Er schlug vor, den Zusatztank und das Umpumpen vom Zusatz- in den Haupttank jetzt zu unterbrechen, und bat darum, sofort das Fenster auf der linken Seite zu öffnen. Ich hatte überhaupt keinen Avgas-Geruch bemerkt, konnte diesen Wunsch von Martin also nicht nachvollziehen. Trotzdem öffnete ich das Fenster und beendetet nach etwa 2 bis 3 Minuten den Umtankvorgang. Nachdem wir eine Viertelstunde mit offenem Fenster geflogen waren, meinte Martin, dass der Avgas-Geruch nachgelassen hätte. Zu dem Avgas-Geruch in Martins Nase kamen nun auch starke Turbulenzen hinzu, da wir jetzt dicht über die Berghänge fliegen mussten. Martin wurde zunehmend blasser, fast kalkweiß.

Im Anflug auf Addis Abeba wurden wir angewiesen, die Bahn 07 zu benutzen und einen Sichtanflug durchzuführen. Dies war nicht sonderlich schwierig. Wir landeten mit noch etwa 170 Liter Avgas in unserem Zusatztank. Nachdem wir auf unsere Position gerollt waren, wurden beide Türen aufgemacht, um die Kabine zu entlüften. Martin stieg aus, um sich von seinem Schock zu erholen. Er meinte, dass er jetzt nach Avgas aufstoßen würde. Wir fanden die ganze Sache so ungewöhnlich, dass wir jetzt intensiv versuchten, uns einen Reim darauf zu machen. Warum hatte Martin starken Avgas-Geruch gespürt und ich absolut keinen? Nach kurzer Zeit fanden wir die Ursache: Martin hatte seine Tüte mit dem Kuchenstück hinten auf den Zusatztank gelegt. Dieser diffundiert immer ein wenig Avgas. Dieses muß sich in der Tüte und in dem Kuchen von Martin festgesetzt haben. Als er den Kuchen aß, hat er wohl auch zwangsläufig gewisse Avgas-Dämpfe mit gegessen. Dies hat zu seinem Unwohlsein geführt. Was lernen wir daraus: Lege keine Frühstückstüte hinten auf den gefüllten Avgastank. Es führt zu Unpässlichkeiten.
Nach einigen Telefonaten am Boden wurden wir vom Handlingagenten begrüßt und ohne große Komplikationen über die Eingangshalle zu einem Stand des Sheraton-Hotels gebracht. Nach kurzer Zeit wurde uns mitgeteilt, dass ein Wagen bereit stände, um uns ins Hotel zu fahren.

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UUUPS
River Nil Bridge
Moschee
es wird grüner
und grüner
fast wie Afrika
weitläufige Streusiedlung
wie Schwarzwald
nur andere Häuser
äthiopische Kleinstadt
Wasserfall
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