Maun: ca. 0,44 Mio. Einwohner (Stand/2009)
Botswana: ca. 1,9 Mio. Einwohner
Bevölkerungswachstum 2008: 1,4%
Einwohner je km²: 3,3
Bruttonationaleinkommen je EW bei KKP 2008: 13.100 USD
20.11.2010 Kwara-Camp:
Das Kwara-Camp ist tatsächlich ein 'Camp', in das wir uns zwei Tage eingemietet hatten. Es besteht aus Zelten mit kleinen Veranden. Bereits am ersten Abend sah ich von meiner Veranda einen riesigen Elefanten vorbeiziehen. Am nächsten Morgen wiederholte sich das Schauspiel mit einem Nilpferd. Allgegenwärtig im Camp sind Affen. Man muss alle Fenster und Türen verschließen und darf nichts draußen liegen lassen. Dann wäre es mit Sicherheit schnell verschwunden, denn sie lassen einfach alles mitgehen.
Am späten Nachmittag gab es eine erste Safaritour mit zwei sehr fähigen Fährtenlesern. Wir sahen Giraffen, Hirschtiere, Elefanten, und Hippos. Nach zwei Stunden Suche trafen wir auf ca. 15 Löwen. Sie bewegten sich durch den Busch und bereiteten offensichtlich eine Jagd auf Impalas vor. Unsere beiden Führer schafften es sehr geschickt, uns immer in die Nähe des Rudels zu bringen. Die Löwen beachteten uns gar nicht. Offensichtlich passten wir nicht in ihr Beuteschema. In aller Ruhe beobachteten wir deshalb ihr Verhalten und wie die Aufgaben verteilt waren. So warteten die Löwen z. B. darauf, dass die Löwinnen Beute machten und ihnen etwas zu fressen brachten.
Auf dem Rückweg erkannten wir mit Taschenlampen ca. 50 Nilpferde. Sie grasten im Schilf. Dafür hatten sie sogar ihren gemütlichen See verlassen.
Der erste Abend endete mit einem gemeinsamen Essen mit einer belgischen Frauengruppe. Insgesamt saßen etwa 20 bis 25 Menschen bei schummriger Beleuchtung am abendlichen Tisch. Gleich nach dem Essen verabschiedeten wir uns und die beiden Guides brachten uns zu den Zelten. Eine Nacht im Zelt im afrikanischen Busch ist schon etwas Ungewöhnliches. Allein die vielen sehr lauten Tiergeräusche sind doch sehr ungewohnt. Wir hörten zum Beispiel die Frösche des nahen Sees, die Hippos, die Affen und noch viele andere Tiere.
Mitten in der Nacht gab es zu allem Überfluss noch ein starkes Gewitter mit entsprechenden Blitzen aber trotzdem kaum Regen. Ich schlief dann aber doch noch ganz gut.
21.11.2010 Kwara-Camp:
Am nächsten Morgen bin ich um 5:00 Uhr aufgestanden. Mein erster Blick galt dem See und ich sah, dass vor meinem Zelt schon wieder ein Nilpferd graste.
Wenig später gingen wir nochmals auf eine Safari. Ab 6:00 Uhr machten wir uns - leider vergeblich - auf die Suche nach der Löwengruppe. Stattdessen liefen uns jetzt Giraffen und unterschiedliche Hirscharten über den Weg. Auch ein erstes Krokodil wurde gesichtet.
Obwohl es ein leichtes Gewitter gegeben hatte, brachen wir gegen Abend zu der versprochenen Bootsfahrt auf. Es mutete ein bisschen an wie die Everglades in Florida. Krokodile waren allerdings nicht zu sehen. Dafür war das Wetter wohl zu nass und zu feucht. Das Ziel unseres Ausfluges war eine Vogelkolonie mit vielleicht zehn verschiedenen Vogelarten. Martin war davon besonders begeistert. Er schoss deshalb eine Menge Bilder von unterschiedlichen Vögeln. Er konnte sich kaum auf seinem Sitz halten - wollte aus unerfindlichen Gründen jedoch nicht das Oberdeck mit einigen Engländern teilen. Nach dieser Fotosession und entsprechenden Erklärungen aus einem Vogellexikon, traten wir die Rückfahrt an. Unterwegs sahen wir noch eine Gruppe Elefanten mit ihren Jungen.
Nach Beendigung der Bootsfahrt holte uns unser Guide Jacob mit seinem Späher, der immer vorne im Auto saß, ab. Beide berichteten, dass in der Nähe unseres Camps zwei Löwen gesichtet wurden. Nun wollten sie schauen, wo sie sich aufhielten. Wir fanden sie, als sie in der Dämmerung gerade Jagd auf Impalas machten. Die waren diesmal aber schneller - und wir auch, so dass wir unbeschadet zum Abendessen zurück waren. Später, kurz vor dem Zu-Bett-Gehen hörten wir das Gebrüll der Löwen. Grusel, Grusel - das war schon ein komisches Gefühl. Wir hatten es, auch wenn uns Jacob mehrfach versicherte, dass wir Menschen eigentlich nicht ins Beuteschema dieser Löwen passen. Das seien doch eher die Vierbeiner.
In dieser Nacht teilten Martin und ich uns ein gemeinsames Zelt. Seine Befürchtung, ich könnte wegen seines Schnarchens nicht schlafen, hat sich zum Glück nicht bestätigt. Ganz im Gegenteil: die Hippos und Frösche waren deutlich lauter als Martin es je hätte sein können.
22.11.2010 Kwara-Camp: Am nächsten Morgen unternahmen wir keine Sight Seeing-Tour, sondern bereiteten uns in Ruhe auf unseren Abflug vor. Eher zufällig erfuhren wir nun, dass in dem gesamten Camp für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kein Telefon oder etwas Ähnliches zur Verfügung stand. Also packte ich mein Satellitentelefon aus, zeigte es und alle die uns versorgt hatten, konnten damit einmal zu ihrer großen Freude daheim anrufen. Dabei muss man wissen, dass sie nur alle drei Monate nach Hause fahren können. So bedankten wir uns auch dafür, dass am Vorabend eine halbstündige Kulturveranstaltung mit afrikanischen Gesängen stattgefunden hatte. Insgesamt war es ein angenehmer und beeindruckender Aufenthalt mit vielen Löwen und einigem Jagdgetöse, aber auch zum Ausruhen.