10.01.2018, Cascais — Gran Canaria: Um 8:00 Uhr wurden wir erneut von einer sehr freundlichen Handlingagentin am Flugplatz Cascais begrüßt und jeder bekam zunächst einmal als Wegzehrung einen Blätterteigkuchen. Das erfüllte uns durchaus mit Begeisterung. Wir wurden dann zur Maschine gefahren und haben in Ruhe alle Vorbereitungen durchgeführt. Heute ging es darum, auch den Überlebensanzug auszuprobieren, das heisst, wir haben ihn vor dem Start angezogen, ausgestattet mit den entsprechenden Utensilien und sind dann etwas beengt ins Cockpit gekrochen. Vorher haben wir allerdings die Marie mit drei Liter Öl versorgt und in aller Sorgfalt die komplette Maschine inspiziert. Es war alles in Ordnung. Schließlich konnten wir um 9:10 Uhr in die Maschine einsteigen und bekamen die Erlaubnis für das sog. Startup. Wir sind dann um 9:46 Uhr gestartet, dieses Mal auf der Bahn 35, das heisst in Richtung Norden über den berühmten Hügel von Cascais. Die Kommunikation mit dem Controller verlief trotz des relativ frühen Morgens einwandfrei. Wir haben sogar nach einer Höhe von 5.000 ft eine sehr gute Abkürzung direkt Heading Afrika. Auf diesem Weg hat uns der portugiesische Controller begleitet, schöne Kumuluswolken am Himmel unter uns und eine Temperatur im Bereich zwischen 0 und 5 Grad haben uns erwartet in Flugfläche 100 (10.000 ft, etwa 3.000 m). Nachdem die Reichweite des portugiesischen Controllers zu Ende war, wurden wir an den Controller von Casablanca übergeben. Dort haben wir zunächst einmal verschiedene Sprachen gehört, vor allen Dingen Französisch, ab und zu auch mal Englisch und zum größten Erstaunen von Kurt wurde er plötzlich mit Salem Aleikum begrüßt. Er hat sich aber geweigert, in marokkanisch zu erwidern, sondern musste stur in Englisch weiter funken. Jedenfalls war es eine sehr freundliche Atmosphäre und Kurt hat sich grinsend vorgestellt, ob die Controllerin uns mit einer Kopfbedeckung, einem Schleier oder einer Ganzkörperbekleidung begleitet hat. Tatsache ist, sie war ausgesprochen freundlich und angenehm. Der Nachteil war, sie hat uns nicht verstanden. Überhaupt hat uns eine dreiviertel Stunde niemand verstanden. Das lag nicht an den Menschen, sondern an der Reichweite der Funkgeräte. Wir haben dann zwischenzeitlich mit einem TUI-Flieger (Boeing 737) Kommunikation betrieben und die TUI gebeten, unsere Meldung an Casablanca weiterzugeben. Ein sog. Relais durchzuführen. Das hat auch wunderbar geklappt. Nachdem wir schon fast Lanzarote erreicht haben, haben uns dann aber die Controller von Casablanca auch noch einmal direkt erreicht, so dass der Kommunikationsfrieden wiederhergestellt war. Auf der Höhe von Lanzarote hat dann Gran Canaria Control die weitere Führung übernommen. Ich habe mit einem gewissen Amüsement die Insel Lanzarote - das Drachenfliegerparadies - aus großer Höhe zur Kenntnis genommen. Es dauerte auch nicht mehr lange, da hatten wir Gran Canaria in Sicht und konnten hinter einer Boeing 737 als Nummer 2 nach Sichtbedingungen auf der 03 links auf Gran Canaria landen. Nach der Landung empfing uns wie immer eine freundliche Crew von Handlingagenten, eine Frau und ein junger Mann. Sie begrüßten uns und organisierten den entsprechenden Tanklaster. Mit zwei Autos, zwei Personen und einem kleinen Avgastank kam die Mannschaft und befüllten die Marie. Der eine Tankwart hatte ein bisschen die Tendenz, kleine Ansprachen an die Crew zu halten aber nicht im Sinne von Belehrung, sondern in dem Sinne, dass er bemüht war, auch unsere Laune hochzuhalten. Wir haben uns freundlich von ihm verabschiedet, obwohl er etwa 10 bis 20 Liter Avgas aus Versehen statt in die Marie auf die Bahn gespritzt hat, aber so what, sowas kann auch passieren. Wir sind ins Taxi gestiegen und ins Hotel gefahren. Das war es. Tschüs!