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Reiseeindrücke: Guayaquil

Guayaquil: ca. 2,280 Mio. Einwohner (Stand 2013)
Ecuador: ca. 16,0 Mio. Einwohner
Bevölkerungswachstum (2010-2016): 1,5%
Einwohner je km²: 62
Bruttonationaleinkommen 2014 je EW: 6.040 USD

09. und 10.05.2018, Guayaquil:

Nachdem wir uns von unserem Flug am 08.05. von Lima erholt hatten, haben wir am 09.05. eine Stadtrundfahrt mit unserem Reiseleiter Jurge gebucht. Jurge ist professioneller Reiseleiter und Dienstleister und hat über seine Firma mehrere Mitarbeiter beschäftigt. Er wollte uns in etwa vier Stunden die Stadt Guayaquil zeigen.

Bei der Besichtigung der Stadt fiel auf, wie viele italienische architektonische Elemente vorhanden sind und welche wesentliche Rolle die Unabhängigkeit Ecuadors und die Darstellung der drei Säulen der Demokratie spielen, nämlich Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. In der Stadt werden diese drei Elemente jeweils durch Frauen dargestellt, auch wenn, wie Jurge sagt, die Gesellschaft in Ecuador noch starke Machoelemente zu bieten hat.

Nachdem wir die Stadt gesehen haben, verabredeten wir uns mit Jurge für den nächsten Tag zur Besichtigung einer Kakaofarm mit angeschlossenem Reisanbau und einem Teil Bananenbau. So haben wir es auch gemacht.


10.05.2018, Guayaquil:

Am 10. morgens um 9:00 Uhr waren wir verabredet und benötigten etwa eineinhalb Stunden Autofahrt nach Süden, um zu einer kleinen Farm, betrieben von einer Familie zu gelangen. Für uns war es sehr beeindruckend, wie Kakao angepflanzt und bearbeitet wird. Wir haben den Trocknungsprozess dort bestaunt und die Pflanzen vor allen Dingen selber. An den Kakaopflanzen sind gleichzeitig mehrere Entwicklungsstufen der Kakaofrucht zu sehen, von der Blüte bis zur ausgereiften Frucht. Diese Gleichzeitigkeit führt dazu, dass in der Plantage alle 15 Tage geerntet wird. Das heisst, die reifen Früchte werden aussortiert und von den Bäumen herunter genommen, um sie im Trocknungsprozess weiter zu verarbeiten. Die vorwiegend angebaute Sorte hat sehr viele Früchte und wird als Pflanze in der Regel aufgestockt. Das heisst, es werden kleine Triebe unten an der Pflanze eingesetzt, so dass wie weiter wachsen und der Ursprungstrieb nicht weiter wächst. Zum Schluss haben wir neben der dunkeln Kakaofrucht auch eine grüne gezeigt bekommen. Bei dieser handelte es sich um 100 %iges Erbgut einer Kakaofrucht aus Ecuador und sie liefert den Kakao mit dem höchsten Standard.

Nach unserem Rundgang hatten wir auch das Vergnügen, selber Kakaobohnen zu rösten, anschließend die Schale zu entfernen, um dann in einer Kakaomühle die Kakaobohnen durchzudrehen. Das Resultat davon war reine Kakaoschokolade. Diese wurde für uns mit heißem Wasser und ein wenig Rohrzucker aufbereitet, so dass wir einen sehr schmackhaften Kakaotrunk, den wir selber vorbereitet hatten, genießen konnten.

Im Laufe unseres Rundganges konnten wir noch sehr viele andere Pflanzen und Früchte bestaunen. An erster Stelle seien genannt die Bananen, die hier auch gezüchtet werden, überwiegend jedoch für den eigenen Verbrauch. Alle 9 Monate werden die Bananen geerntet und der alte Hauptstrang wird dann mit der Machete entfernt und kleine Triebe wachsen wieder heran, um wiederum in 9 Monaten Bananen zu tragen.

Darüber hinaus haben wir jede Menge Kokosnüsse und andere Früchte gesehen, zu nennen sei nur noch Blue Bavaria. Eine Frucht, die tatsächlich riecht, wie ein Schimmelkäse und als Medizin eingesetzt wird, unter anderem auch zur Krebsprophylaxe.

Diese Farm verfügt darüber hinaus über einige größere Reisfelder, die ebenfalls mit zum Geschäftsmodell gehören. Nach unserem ausführlichen Rundgang gab es dann ein kleines Essen, das von den jungen Frauen auf der Farm vorbereitet worden war. Hierzu sei vielleicht zu erwähnen, dass die ganze Familie auf dieser Farm arbeitet und alle unterschiedliche Aufgaben haben. Einige Männer aber auch außerhalb der Farm arbeiten, unter anderem zur Beobachtung im benachbarten Urwald.

Im Laufe des Tages kamen noch mehrere Gruppen zu der Farm, denn die Familie hat die Besichtigung und die Bewirtung von Touristen zu einem eigenen Standbein für ihr gesamtes Jahreseinkommen entwickelt.

Sehr beeindruckt, zufrieden, aber auch erschöpft, traten wir dann die Heimreise an und mussten uns im Hotel erst einmal ausruhen. Die brütende Hitze von etwa 35 ° hat uns doch ganz schön geschafft, vielleicht waren es in der Spitze auch 40°.

Tschüs!



11.05.2018, Guayaquil:

Wir hatten uns mit unserem Fremdenführer Jurge um 10:00 Uhr dieses letzten Tages in Ecuador verabredet. Jurge schlug uns vor, für eine Tour von etwa dreieinhalb Stunden den Park San Pedro zu besuchen und eine Hutfabrik der berühmten ecuadorianischen Hüte, die fälschlicherweise in aller Welt als Panamahüte bezeichnet werden, weil beim Bau des Panamakanals einmal ein amerikanischer Präsident einen ecuadorianischen Hut aufhatte und diesen als „my Panama hat“ bezeichnete. Es handelte sich um den durchaus bekannten Präsidenten Roosevelt. Aber zunächst ging es in den Park. Am Beginn des Parks sahen wir verschiedene Papageienpärchen und eine Reihe von mehr oder minder großen Tieren wie Hirsche, Tapire und Schildkröten. Wesentlicher aber war der Bewuchs des Mangrovenurwalds mit den langen Luftwurzeln der Bäume. In einem Bereich des Parks waren Farmfrüchte dargestellt sowie die Kaffeebäume mit Kaffefrucht und mit Blüten, aber auch wieder Kakaobäume. Gestaunt haben wir auch über die große Frucht des Matebaumes, aus deren Blättern im Übrigen der Matetee stammt.

Kurt hat in diesem Zusammenhang eine kleine Rede ans Volk gehalten und sich bei einer Schulgruppe als Hilfslehrer betätigt.

Nach Ende des Parks fuhren wir zu dem Eingang der Hutfabrik. Für uns schien das sehr unscheinbar und konnte genauso gut ein Eingang für eine Bar sein. Innen gab es zunächst einmal einen Demonstrations- und Verkaufsraum für ecuadorianische Qualitätshüte aller Art. Der Preis richtet sich nach der Feinheit des Materials und der Verarbeitung und liegt ungefähr zwischen 25 und 1.500 Euro. Der qualitativ am höchsten bewertete Hut bedarf einer Arbeitszeit von 6 bis 8 Monaten für eine Person, um ihn fertig zu bekommen. Wir haben viele Hüte ausprobiert und unsere Verkäuferin Juanita hat uns intensiv beraten und sogar Kurt bekam einen Schnellkurs in Hutflechten. Sehr zufrieden haben wir uns von der Hutverkäuferin verabschiedet.

Zum Abschluss unserer Tour mit Jurge haben wir das Restaurant El Gato besucht, ein typisches Restaurant für Einheimische mit jeder Menge Spezialgerichte, die man in Tourismus-Restaurants so nicht findet. Jurge hat uns die Gerichte erklärt und wir haben zum Schluss etwas bestellt. Er schlug vor, dass wir einen sehr exotischen Fruchtsaft trinken. Er schilderte diesen in so glänzen Farben, dass sogar Kurt auf sein sonst übliches Pils verzichtete.

Wir haben uns herzlich im Hotel verabschiedet und Jurge hat angekündigt, er könnte schon irgendwann einmal nach Deutschland kommen und dann würde er mit uns Kontakt aufnehmen. Wir haben uns natürlich spontan bereit erklärt, ihm Hannover und die Region zu zeigen. Das war es in Ecuador. Morgen früh fliegen wir weiter nach Panama.

Tschüs!



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Guayaquil
Guayaquil
Jurge erklärt
Haustier
Bolivar im Grünen
Italienisches Design
Mailand in Guayaquil
Freiheit
Gleichheit
Brüderlichkeit
unbekanntes Wesen
Kakaofruchtöffner
Stalins Kakaobohnen
Vorbereitung zur Trocknung
Kakaobohnentrocknung
Kakaofrüchte
Blüte und Frucht
Höchstqualitätsfrucht
Selber rösten
Kakaochef
Qualitätsprüfung
Qualität bestätigt
Schälen
Reine Schokolade
Alles Banane
Bananenfreaks
Bananen zum Essen
Kokusnüsse
Vorsicht Fallobst
Blue Bavarian
Bavaria Blue Freak
Blüte Towerpalme
Flaschenputzer
Reisbauer
Reisesser
Reisfarmgebäude
Siesta Ecquatoriana
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