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Reiseeindrücke: Foz do Iguacu

Foz do Iguacu: ca. 0,25 Mio. Einwohner (2010)
Brasilien: ca. 209,6 Mio. Einwohner
Bevölkerungswachstum (2010-2016): 0,9%
Einwohner je km²: 24
Bruttonationaleinkommen 2014 je EW: 11.780 USD


27.01.2018, Iguacu:

Auf unserer ersten Tour zu den Cataratas Wasserfällen begegnete uns ein Segelflieger in Form „schöner blauer Flügel“. Ein Schmetterling, den wir noch nie gesehen haben. Danach folgte aber die Sicht auf die gewaltigen Wasserfälle, mit einem sehr hohen Lärmpegel der sich bewegenden Wassermassen. Es gibt von der brasilianischen Seite aus einen Fußweg, der bis hinunter an den Fuß der Wassermassen führt und auf dem man bis in die Mitte der Wasserfälle spazieren gehen kann. „Spazieren“ ist nicht der richtige Ausdruck, denn gleichzeitig wird man von diesen Wassermassen vollkommen nassgespritzt. Aber es hat sich gelohnt. Schließlich waren die Temperaturen auch gemütlich hoch.

Kurt erzählte bei dieser Gelegenheit, dass er diese Fälle schon einmal 1975 besucht hat und dass er in der Nähe an dem großen Wasserkraftwerk mit 13.000 MW Leistung beruflich aktiv geworden ist. Dazu jedoch später. Am ersten Abend unseres Besuches in Iguacu waren wir von dem Wasserfall so beeindruckt, dass wir später in unserem so wunderschönen Belmondo-Hotel, das nichts zu wünschen übrig ließ, sehr tief geschlafen haben. Das Restaurant war bedauerlicherweise am ersten Tag voll ausgebucht, so dass wir nur eine kleine Mahlzeit von einem Buffet zu uns nahmen, um danach schlafen zu gehen.

28.01.2018, Iguacu:

Am nächsten Morgen, gab es ein gemütliches Frühstück am Gästepool und dies immer begleitet mit Mungo-Familien, die herumstreiften, um auch etwas von dem, was die Menschen dort in aller Ruhe frühstückten, abzubekommen.

Unser Plan für den zweiten Tag sah so aus, dass wir mit einem Guide und einem entsprechenden Auto über die Grenze nach Brasilien fahren wollten, um dort die sog. Teufelsschlucht der Wasserfälle zu besuchen.

Das war - wie sich herausstellte, durchaus eine Plackerei, denn lange Fußmärsche verbunden bei 100 % Luftfeuchtigkeit und 38 Grad Lufttemperatur sind nicht gerade eine Lustwanderung. Aber wir haben es auf uns genommen, sind sogar einen Teil durch einen Dschungel gelaufen, um die Teufelsschlucht besichtigten zu können. Dieser Fußweg war, wie der Guide erzählte, vor nicht allzu langer Zeit für drei Monate gesperrt, da in der Nähe des Fußweges ein Leopard sein Unwesen getrieben und ein Kind angegriffen hatte. Der Leopard wurde von den Rangern eingefangen und in einen anderen Bereich des Urwalds gebracht, so dass wir wieder in aller Ruhe auf dem Urwaldspfad wandeln konnten.

Der Guide erzählte uns bei diesem Gang durch den Dschungel auch, dass 2015 in Brasilien und auch am Iguacu große Unwetter vorgeherrscht haben und es wochenlang in Strömen geregnet hat. Dadurch hat der Fluss fast das 30fache seines sonstigen Volumens an Wasser transportiert und die Wasserfälle alle Laufstege für die Besucher weggerissen haben, so dass diese nicht besucht werden konnten.

Wir waren froh, wieder aus dem Dschungel und der drückenden Hitze Brasiliens herausgekommen zu sein und haben uns nach dem erneuten Grenzübertritt zu dem Grenzwasserkraftwerk Itaipú gewandt. Das ist ein Wasserkraftprojekt mit 13.000 MW Leistung. Es kann also etwa 10 Kernkraftwerke ersetzen. Als die brasilianische Regierung 1972 dieses Großprojekt international vorstellte, gab es viel Erstaunen und die Vorhaben wurden belächelt.

Man war allgemein der Meinung: das kann die brasilianische Regierung niemals fertig bringen. Diese Unkereien erinnern doch sehr an die Diskussion ein Jahr vor der Fußballweltmeisterschaft 2014, wo auch wiederum insbesondere die Presse in Deutschland Zweifel darüber geäußert hat, ob Brasilien jemals in der Lage ist, die Stadien fertig zu bauen und so eine Weltmeisterschaft auszurichten. Man sollte dieses große Land Brasilien eben doch nicht unterschätzen.

Der Baubeginn des Staudamms war 1974 und interessanterweise waren für den Turbinenbau die deutschen Firmen Voigt und Siemens im Konsortium tätig. Sie sollten die Generatoren liefern und die komplette Verdrahtung und Einbindung organisieren. Wie es so läuft, hatte zur damaligen Zeit Kurt den Auftrag, eine sog. Presse für Stahlmagnetbleche an Siemens und Voigt zu verkaufen, weil diese zum damaligen Zeitpunkt eine so hochwertige Presse für Magnetflächen nicht anderweitig auftreiben konnten. Tatsächlich hat Kurt dieses Geschäft eingefädelt und wie er sagte, aber nie das fertige Bauwerk dieses Wasserkraftwerks gesehen - bis jetzt. Der Bau ist gigantisch. Dagegen wirken die Talsperren im Harz oder Wasserkraftwerke generell in Deutschland wie ein Pool im Vorgarten. Es ist ohne Zweifel so, dass die Brasilianer auf ihren Staudamm sehr stolz sind. Brasilien und Paraguay sind die beiden Betreiberländer. 70 % wurden finanziert mit brasilianischen und 30 % mit internationalen Banken.

Jedenfalls war die Besichtigung des Wasserkraftwerkes für die beiden Piloten und Elektroingenieure eine fantastische Möglichkeit einmal zu sehen, was mit natürlichen Ressourcen erreicht werden kann, wenn der Mut zur Umsetzung und das entsprechende Geld zur Verfügung gestellt werden.

Es ist auch bemerkenswert, dass Brasilien die Entscheidung für den Bau zu einer Zeit getroffen hat, als weltweit über das Thema Erneuerbare Energien kaum gesprochen worden ist und auch noch vor der sog. Ölkrise mit so einer Entscheidung dem Land eine Energiegrundlage geschaffen hat, von der vielleicht andere Länder in Südamerika und woanders auf der Welt noch träumen. Etwas müde und angeschlagen sind wir in unser Hotel zurückgekehrt und haben uns auf den Flug für den nächsten Morgen nach Montevideo vorbereitet.

Gute Nacht!

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Segelflieger am Start
Segelflieger am Start
Cataratas
Cataratas die Zweite
Cataratas die Dritte
Cataratas die Vierte
Cataratas die Fünfte
Kurt und Thomas im Bötchen
Pilotendusche
Vor Bötchenfahrt
auch vorher
wie zu Hause
Hängeregister
Belmond Iguazu
Belmond Cataratas
Piranhassuppe gefällig
Mungofamilie frühstückt
Gästepool
gewichtiger Grenzverkehr
Gruß aus der Wäscherei
Argentinischer Dschungel
Teufelsschlund
Gut festhalten
Teufelsschlund die Zweite
Teufelsrot
Gut drauf
Zimtbuche
13 000 MW Wasserkraft
Staudamm
Fallrohre Wasserturbinen
Überlauf
Auf der Staumauer
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