Date (local): 12.08.2007
Strecke: 900 NM
geplante Flugzeit: 07h 10min
Filed Route: DCT PNH W6 RT DCT BOMPA DCT& TAMKY DCT BUNTA A1 CAVOI/K0233S0270 A1 DAGON
ATIS Phnom Penh: Info E rwy 23 wind 210/13kts more than 10km clouds 010 sc 030bro Temp 26/19 QNH 1006
Clearance: PNH R588 GONLY PK W1 DAN A1 CAVOI DAGON CH VHHH
Take Off Time (UTC): 02:17 Uhr
Take Off Time (local): 09:17 Uhr
ATIS Hong Kong: Info J 0907 rwy 25R wind var/ 08kts visib. 7km 800 sc 012 bro 035 bro DR temp. 28/26 QNH 997
Landing Time (UTC): 10:06 Uhr
Landing Time (local): 18:06 Uhr
12.08.2007 Phnom Penh/Hong Kong:
Nach der sehr angenehmen und freundlichen Verabschiedung im Terminal von Phnom Penh bereiteten wir zügig die Marie vor, um uns dann eine entsprechende Freigabe für den aufgelegten Flugplan zu holen. Doch das ging nicht so einfach. Die vietnamesischen Behörden verlangten nämlich wesentliche Änderungen des Flugplans. Ich wurde deshalb noch einmal in das Büro der kambodschanischen Flugleitung zitiert. Anhand der Jeppesen-Karten legten wir die neue Flugbahn und die entsprechenden Meldepunkte fest. Unser ursprünglicher Flugplan wurde derartig geändert, dass wir in aller Eile eine neue Route aufschrieben und auf unsere Karten übertrugen.
Nachdem ich den neuen Flugplan akzeptiert hatte, konnten wir starten. Letztlich befanden wir uns doch noch pünktlich in der Luft: Der Controller führte uns wieder an den Beschränkungsgebieten in Phnom Penh vorbei. Diese Flugverbotszonen verlaufen 2,5 NM um das Stadtzentrum (Zentralmarkt) und ebenfalls 2,5 NM um die Residenz des Premierministers in Ta Khmau südlich von Phnom Penh.
Nach etwa einer halben Stunde erreichten wir unsere beantragte Höhe von 12.000 ft. Wir flogen etwa zweieinhalb Stunden auf kambodschanischem Gebiet und sahen überwiegend Reisfelder und Landwirtschaft.
An der Grenze zu Vietnam wurden wir von Da Nang-Control übernommen, zeitweilig auch von Ho-Chi-Minh-Control. Die Vietnamesen verlangten nicht nur eine andere Route, sondern auch eine andere Höhe. Wir mussten auf 14.000 ft steigen und infolgedessen die Sauerstoffkanülen anlegen. Die geforderte Höhe war durchaus berechtigt, denn es folgte ein Flug über ein relativ hohes Gebirge mit starken Auf- und Abwinden. Über zwei Stunden war das Fliegen mit dem Autopilot nicht möglich, da die Maschine ständig hoch- und heruntergezogen wurde und somit nivelliert werden musste.
Nachdem wir Vietnam überflogen, kam die vietnamesische Hafenstadt Da Nang, die an der Küste des Südchinesischen Meeres liegt, in Sicht. Dieses Gebiet wirkte aus der Luft landschaftlich sehr reizvoll. Von Da Nang flogen wir dann Richtung Hong Kong fast nur geradeaus. Über dem Südchinesischen Meer ergab sich wesentlich ruhigeres Wetter und ein solider Rückenwind zwischen 15 und 20 kts brachte uns schnell voran.
Auf der Höhe der großen chinesischen Insel Hainan Dao forderte uns die chinesische Air Traffic Control (ATC) auf, von unserem Kurs etwa 30 Grad nach Süden abzuweichen, um ein militärisches Übungsgebiet zu umfliegen.
Nach einigen Stunden und gutem Rückenwind hatten wir Hong Kong-Control zur weiteren Leitung für den Flughafen Hong Kong in unserem Funkgerät. Die Fluglotsen waren sehr präzise und sehr schnell und erwarteten schnelle Reaktionen unsererseits. Ernsthafte Schwierigkeiten ergaben sich dadurch aber nicht für uns. Aufgrund des Funkbetriebs anderer Flugzeuge stellten wir fest, dass in der Nähe von Hong Kong sehr viel Flugverkehr herrschte und die Fluglotsen bemüht waren, uns zwischen den Airlinern hindurch zu bugsieren. Sie fragten immer wieder nach, welches Heading, welche Höhe und auch welche Geschwindigkeit wir hätten. Schon etwa 100 NM südwestlich von Hong Kong übernahm Hong Kong-Control die weitere Radarleitung.
Zu dem Zeitpunkt wurde uns schon offeriert, einen so genannten radar-vectored ILS-(Instrument Landing System)approach durchzuführen einen radargesteuerten Instrumentenlandeanflug.
Da das Wetter immer schlechter wurde, insbesondere die Sichten gering waren und Gewitterneigung in der Luft lag, konnten wir von der Stadt Hong Kong kaum etwas sehen.
Schemenhaft tauchten einige Hochhäuser im Dunst auf, um sogleich wieder unter den Wolken zu verschwinden. So entwickelte sich der Anflug zu einem typischen Instrumentenanflug ohne große Sichten.
Nachdem wir auf etwa 1.000 ft sanken, erkannten wir trotz der Wolkenschwaden rechter Hand die Landebahn 25 und landeten dort auch sicher.
Damit war der Flug allerdings noch nicht zu Ende, denn 'Hong Kong International Airport' ist ein sehr großer Flughafen.
Nach mehreren Manövern und unverständlichen Anweisungen blieben wir stehen und baten um ein Follow me car, das uns zu dem angewiesenen Platz bringen sollte.
Zugegeben, wir verloren auf diesem riesigen Flughafen einfach die Orientierung. Das ist die Ironie des Schicksals: zwei Nordfriesen fliegen um die Welt, alles funktioniert bestens, aber auf dem Rollfeld von Hong Kongs Flughafen 'verrollen' sie sich. Ende gut, alles gut. Wir kamen schließlich dort an, wo wir ankommen sollten.
Es lag nunmehr ein siebeneinhalb Stunden dauernder Flug hinter uns, den wir nur deshalb ohne Ferrytank zurücklegen konnten, weil durchschnittlich 15 Knoten Rückenwind auf unserer Flugreiche waren.
Freundliche Chinesen nahmen uns in Empfang. Ein Chauffeur brachte uns in dem reservierten Auto zu unserem Hotel.