Strecke: 430 NM
Geplante Flugzeit: 3h22min
Filed Route: RUDAD R661 ZAJ R654 LALDU
ATIS Zabriz: D 0500 RWY 30 TL135 wind variable 2kt visibility 2000m white snow strong mist 2000ft wake turbulence up to 8000ft 01/-01 QNH 1009
Clearance: cleared to OIFM via R661, flight planned route, departure via RUDAD2A SQWK 6341, after take off call 122,500 Tabriz Radar
Take Off Time: 06:16 Uhr (UTC)
ATIS Esfahan: F 0900 RWY 26L TL125 wind 150/08 CAVOK 10/-8 QNH 1012 acknowledge information received
Landing Time: 09:49 Uhr (UTC)
17.03.2007 Tabriz/Esfahan: Als ich heute Morgen nach dem Wecken um 6:00 Uhr am Fenster stand, traute ich meinen Augen nicht.
Aus den wenigen Flocken von gestern Abend war über Nacht ein richtiges Schneetreiben geworden.
Ganz Tabriz lag unter einer weißen Decke begraben, und selbst die Straßen waren trotz des vielen Verkehrs noch weiß. Das konnte ja heiter werden…
Unser Handlingagent holte uns pünktlich um 7:15 Uhr ab.
Die Fahrt zum Flughafen über verschneite Straßen war ein Erlebnis für sich, da sich keiner an Verkehrsregeln hält.
Trotzdem ging alles gut, und wir erreichten zügig den Airport.
Dort angekommen, entschieden wir, das Flugzeug vom gut 20 cm hohen Schnee zu befreien und noch mal das Wetter in Esfahan zu checken.
Mit einem geliehenen Besen und dem Microfaserhandtuch von Globetrotter bewaffnet, rückten wir der weißen Pracht auf den Leib.
Gut 25 Minuten benötigten wir für die Arbeit; dann der Wetter-Check: Es sah nicht schlecht aus in Esfahan.
Wir wollten den anspruchsvollen IFR-Start (Instrumentenflugregeln) wagen und holten uns die Freigabe zur Abflugpiste zu rollen.
Start frei und schon waren wir in den Nebel der Schneeflocken eingetaucht.
Bereits 1 Minute nach dem Start kam von Tabriz Radar die Freigabe, auf Flugfläche 170 zu steigen – gute 5.200 m.
Wir legten die Sauerstoffkanülen an und begaben uns auf Kurs. Auf 17.000 ft angekommen, herrschte eine Außentemperatur von -24 Grad Celsius.
Zum Glück funktionierte die Heizung gut. Langsam entkamen wir dem schlechten Wetter und ab und an erschienen komplett schneebedeckte Landschaften und hohe Berge unter uns.
Immer wieder hatten wir mit Abwinden zu tun, die unsere volle Konzentration verlangten, da deutlich Leistung nachgelegt werden musste, um die Höhe zu halten und nicht in einen Strömungsabriss zu geraten.
Regelmäßig überprüften wir die Tragflächen auf Vereisung und schalteten die Enteisungsanlage ab und zu aus Sicherheitsgründen ein.
Je weiter wir uns unserem Ziel näherten, desto besser wurde das Wetter, bis wir auf den letzten 70 NM nur noch blauen Himmel und vereinzelte Schönwetterwolken sahen.
Die Gegend unter uns wandelte sich in eine steppenähnliche, in allen Brauntönen schattierende Landschaft.
Kurz vor Esfahan gab es Verwirrung im Funk: Wir sollten die 26L nach VOR (Very High Frequency Omnidirectional Radio Beacon, kurz: UKW-Drehfunkfeuer) anfliegen.
Dafür gibt es zwei Prozeduren und wir wählten prompt die falsche, ein Fehler, den wir aber schnell korrigieren konnten. Im Anflug bekamen wir dann die Freigabe für einen Sichtanflug.
Der Anflug war sehr steil, da wir wegen der Berge in der Umgebung auf kurze Distanz viel Höhe verlieren mussten.
Die Landung fiel deshalb nicht ganz so sanft aus, wie in den vergangenen Tagen.
Aber glücklicherweise wurde nichts beschädigt.
Am Boden erwartete uns bereits der Handlingagent und rief sofort den Tankwagen.
Leider war dessen Einfüllstutzen eher für größere Flugzeuge ausgelegt, so dass der Fahrer einen Trichter besorgen musste, um mühsam 200 Liter nachzutanken.