Date (local): 04.09.2007
Strecke: 600 NM
geplante Flugzeit: 4h 30min
Filed Route: DCT YNM GR11 YYL DCT YYQ DCT
ATIS Fort McMurray: Info D time 1400Z rwy 07 wind 070/05kts vis 7m clds sc o40 bro 080: Temp 12/11 light rain QNH 29,73
Clearance: FLP not available File a Flightplan via 121,9 Therafter as FLP
Take Off Time (UTC)): 15:19
Take Off Time (local): 09:19
ATIS Churchill: not available: Weather: time 1900Z wind 040/06kts vis south 15m Northeast and west fog100feet vis max 1 Mile temp 10/09 QNH 29,94
Landing Time (UTC): 21:39
Landing Time (local): 16:39
04.09.2007 Fort McMurray/Curchill: Am Morgen fuhren wir mit dem Taxi zum Flugplatz von Fort McMurray. Trotz starkem Verkehrs und leichtem Regen schafften wir das rechtzeitig und trafen dort auch unseren Handlingagenten. Auf dem Flugplatz fanden wir unsere Marie betankt und wohlbehalten vor. Wir führten dann alle Flugvorbereitungen durch, verabschiedeten uns vom Handlingagenten und starteten die Maschine.
Nach dem ersten Funkkontakt mussten wir leider feststellen, dass unser Flugplan nicht im kanadischen System enthalten war. So erhielten wir auch keine Freigabe für diesen Flugplan nach Churchill. Dies verwunderte uns zunächst sehr. Über mehrere Frequenzen versuchten wir, einen Flugplan über Funk aufzugeben, was uns dann auch gelang. Mit einer halben Stunde Verspätung und bei leichtem Regen rollten wir auf die Bahn. Der Wetterbericht sagte Vereisung in 6.000 bis 7.000 ft Höhe vorher. Nach dem Start stellten wir dann auch fest, dass in 8.000 ft tatsächlich der erste Eisansatz begann. Wir nahmen wieder unsere Enteisungsanlage in Betrieb, stellten sie auf Enteisung und versuchten trotzdem die Höhe von 11.000 ft zu halten.
Nach etwa einer Stunde und ohne Sicht, aber mit zunehmenden Eisansatz, entschieden wir, jetzt wieder zu sinken, um unsere Enteisungsflüssigkeit zu sparen. Die werden wir noch in Regionen wie Grönland benötigen, wo man aufgrund der Berge nicht so einfach sinken kann. Tatsächlich reduzierte sich in 9.000 ft Höhe auch der Eisansatz und war schließlich fast ganz verschwunden. Wir befanden uns zwar nach wie vor teilweise in Wolken, hatten aber trotzdem auch Bodensicht. Was wir sahen war: Tundra, Tundra, Tundra, überall Seen und niedrig wachsende Vegetation, keine menschliche Seele, keine Dörfer, einfach nichts. Während mehrerer Stunden sahen wir einen einzigen kleinen Flugplatz in der Wildnis.
Etwa eine Stunde vor der Landung in Churchill nannte uns der Fluglotse von Winnipeg die Wetterbedingungen für Churchill. Die sahen nicht besonders günstig aus. Uns erwartete zwar kein Regen sondern Hochdruckwetter, allerdings doch eine dichte Wolken- bzw. Nebeldecke in niedriger Höhe. Im Anflug auf Churchill sahen wir den Nebel nördlich. Dessen Untergrenze lag bei etwa 100 ft (ca. 30 m). Die Bodensicht betrug ca. 1 NM (ca. 1,9 km), also sehr ungünstige Bedingungen für eine Landung, auch dann, wenn es eine Instrumentenfluglandung werden sollte.
Wir haben natürlich in unserem Flugplan einen Alternativflugplatz benannt und auch dafür die Wetterbedingungen eingeholt. Das schien dort deutlich besser zu sein. Als wir 20 NM vor Churchill waren, prüften wir erneut die Wetterdaten. Inzwischen hatte der Wind den Nebel etwa 5 NM weiter auf das Meer verschoben. Der Fugplatz selbst lag nun nicht mehr komplett im Nebel. Aber dahinter, in nordöstlicher und nordwestlicher Richtung, lagen weiterhin Nebelbänke. Die Stadt Churchill war vollständig in Nebel eingehüllt.
Trotz dieser widrigen Wetterlage konnten wir sehr unkompliziert landen. Der Tankwart begrüßte uns mit den Worten:'Ihr habt wohl die Sonne mitgebracht, wir hatten hier den ganzen Tag Nebel'. Wir tankten die Maschine auf und begaben uns ins Hotel in Churchill. Insgesamt dauerte der Flug fünf Stunden und stellte durchaus besondere Anforderungen an uns.