Date (local): 13.09.2007
Strecke: 400 NM
geplante Flugzeit: 3h 30min
Filed Route: TLA DCT ALASO DCT GIVEM DCT IPUT DCT SLT DCT
ATIS Edinburgh: 0920 rwy 24 wind 250/09kts clds 022 few vis 20km QNH 1027
Clearance: TLA6C as FLP
Take Off Time (UTC): 10:16
Take Off Time (local): 11:19
ATIS Sylt: not available
Landing Time (UTC): 14:18
Landing Time (local): 16:18
13.09.2007 Edinburgh/Sylt: Auf dem Flugplatz in Edinburgh informierte uns der Tower, dass wir die Nummer 2 seien. Wir dürften erst hinter einer zweimotorigen Maschine starten. Unser Flugplan wurde insgesamt genehmigt, was natürlich trotzdem nicht ausschloss, dass in der Luft noch andere Anweisungen von einem Controller kommen konnten.
Auf dem Flug nach Sylt erwarteten wir einen leichten Rückenwind sowie eine geschlossene Wolkendecke, durch die wir nach dem Start dann auch flogen und die uns eine ganze Zeit lang die Sicht auf die Nordsee verdeckte. Wir konnten nur ahnen, dass dort unten Wasser ist, dort wo z. B Weißwale und Fische schwammen.
Bevor wir in die Wolken eintauchten, verabschiedeten wir uns noch vom schönen Edinburgh und genossen auch die schottische Landschaft noch zehn Minuten. Dann gab es für uns nur noch Nebel und 'absolute Waschküche' in den Wolken. Erst als wir eine Höhe von etwa 3.000 m erreichten, verließen wir die Wolkendecke und die Sonne schien uns entgegen. Jetzt freuten wir uns sehr auf diesen Flug, der etwa vier Stunden dauern sollte.
Nach der Hälfte der Flugzeit lichtete sich die Wolkendecke und wir erblickten unsere geliebte Nordsee. Vermutlich waren dort unten auch die von uns vermuteten Wale, denn da waren weiße Schaumkrönchen. Oder war es doch nur der Wind? Jedesfalls sahen wir sahen wir blaues Wasser und Schaumkronen und freuten uns und waren wirklich happy.
Wir hatten die stille Hoffnung, dass uns auf der nordfriesischen Insel Sylt Sonnenschein und schönes Wetter empfängt. Aber der Wetterbericht sagte leider Bewölkung voraus. So müssten wir wohl durch die Wolkendecke fliegen um zur Landung anzusetzen. Damit wären dann die Ausblicke nicht so richtig spektakulär - was wir uns eigentlich wünschten.
Wie erwähnt, ergeben sich in der Luft immer wieder mal andere Anweisungen. So auch diesmal. Kurz vor Sylt wies uns der dänische Controller an, unsere Flugrichtung um 20 Grad nach Norden zu ändern. Nordwestlich von Sylt liegt ein militärisches Schießübungsgelände, das an diesem Tage und zu dieser Zeit aktiv war. Wir wollten nicht riskieren, eine halbe Stunde vor der Landung noch abgeschossen zu werden. Also folgten wir diesen Instruktionen und flogen nördlich des Schießgebietes Richtung dänische Küste.
Als wir etwa 30 km vor der Küste waren, wurden wir vom dänischen Controller an Bremen Radar übergeben. Die wiesen uns an, nun nach rechts zufliegen - direkt nach Sylt.. Normalerweise wären wir dabei unter den Wolken geflogen, um etwas von den langen Sandstränden der Insel Sylt zu sehen. Leider war uns das nicht vergönnt, denn es gab mehrere militärische Übungsflüge über Sylt, so dass wir in 4.000 ft (etwa 1.200 m) fliegen mussten. Gerade dort standen die Wolken, was noch einmal eine Viertelstunde 'Waschküche' bedeutete.
Dann wurden wir gebeten, auf 3.100 ft zu sinken und siehe da, wir kamen unterhalb der Wolken heraus. Aber was wir sahen, war nicht etwa Sylt, sondern Amrum mit seinem Kniepsand.
Wir wurden jetzt auf die Bahn 32 nach Nord-Nordwest geführt. Dieser Anflug ging über die Spitze von Amrum und über einen Teil der Insel Föhr. Dabei sahen wir den Flugplatz von Wyk und den Strand, noch bevor wir in einer Linkskurve Richtung Nordwest in Richtung unserer Landebahn weiterflogen.
Jetzt lichteten sich die Wolken auch soweit, dass wir den 'Hindenburgdamm', der die Insel Sylt mit dem Festland verbindet, und dann den Ort Keitum erkannten. Irgendwann tauchte dann auch die Landebahn vom Flugplatz Westerland auf.
Im Landeanflug wurden wir etwas langsamer und hörten schon über Funk, dass sich ein Flugzeug in Startposition an der Bahn befand. Dort wartete es nur noch darauf, dass wir zur Landung ansetzten. Wir flogen sozusagen gerade vor den Augen des Piloten vorbei, als der erstaunt im Funk fragte: 'Waren das nicht die Weltumflieger?' Hans Christian und ich schwiegen dazu, mussten aber doch sehr schmunzeln.
Nach der Landung begaben wir uns auf unsere GAT-2-Position. Kurze Zeit später hielt ein Auto neben uns und zwei junge Männer, die sich als Zollbeamte vorstellten, stiegen aus. Wir freuten uns und sagten mit ironischen Unterton, es sei ein klasse Service, dass der Zoll die Flugzeugbesatzungen abhole und zum GAT bringe. Die Zollbeamten fuhren uns anschließend zur Abfertigung, wo man noch nicht einmal unsere Pässe sehen wollte. Die Beamten meinten, wir sähen Deutsch aus, die Maschine habe eine deutsche Registrierung und damit wäre alles in bester Ordnung!' Damit waren wir sehr einverstanden.