Mandalay, Stadt im Zentrum von Myanmar (Birma):
ca. 0,53 Mio. Einwohner
Myanmar: ca. 50 Mio. Einwohner
Bevölkerungswachstum 2004: 1,1 %
Einwohner je km² : 74
30.03.07 Mandalay: Der Flughafen von Mandalay liegt sehr weit draußen. Über schnurgerade Straßen fuhr unser Taxi eine dreiviertel Stunde durch Felder bis in die Stadt. Unser Hotel befindet sich genau gegenüber vom Mandalay Palast. Der ursprüngliche Palast war ein riesengroßer Komplex, der von einem Feuer während des Zweiten Weltkrieges zerstört wurde. Dennoch sind die erhaltenen Palastwände, die Stadttore mit ihren Holzpavillons und die Wassergräben immer noch eine beeindruckende Sehenswürdigkeit in Mandalay.
Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, gingen wir entlang dieses Wassergrabens spazieren und stellten fest, dass die Straßen nach amerikanischem Vorbild wie ein Schachbrettmuster angelegt sind. So liefen wir einmal im Quadrat um den Block zurück zum Hotel. Auffallend viele buddhistische Mönche begegneten uns. Nur wenige Menschen waren mit Autos unterwegs, dafür umso mehr mit Fahrrädern und Mopeds.
31.03.07 Mandalay: Heute konnten wir die Fliegerei mal sein lassen und freuten uns auf eine Besichtigungstour.
Erstes Ziel war der Mahamuni-Tempel mit seiner riesigen, massiven Bronzestatue des Buddha. Es soll Glück bringen, die Statue des Erleuchteten mit feinen Goldblättchen zu bekleben. Jeden Morgen pünktlich um 4 Uhr putzt man Buddha die Zähne, wäscht ihm das Gesicht und reibt ihn anschließend mit einer Mischung aus französischem Parfum und Eau de Cologne ein.
Ein freundlicher Mönch, der des Deutschen mächtig war, nahm sich unserer an und führte uns durch den gesamten Tempelkomplex. Er erklärte uns, dass die Bronzefigur bei einem Feuer vor rund 120 Jahren beschädigt worden und das bis dahin angesammelte Gold geschmolzen und herabgeflossen sei. Bis zum Brand bestanden die Tempelgebäude aus Holz. Für den Wiederaufbau eines größeren Tempels nutzte man Stein. Heute ist die Buddha-Statue wieder mit einer gut 20 Zentimeter dicken, massiven Goldschicht bedeckt. Um seinen Hals hängen wertvolle Ketten, Ringe und Edelsteine, die dem indischen Religionsstifter von Gläubigen als Geschenk überreicht wurden. Alle Wertgegenstände im Tempel sind Geschenke, so auch der 45-Karat-Diamant an der Decke über der Buddha-Figur. Nach einer sehr informativen Führung entlohnten wir unseren Guide, der um Geld für ein Buch bat, um seine Studien zu intensivieren.
Weiter ging es zum Irawadi-Fluss, der an der Stadt in einer Biegung vorbeifließt. Wir hofften darauf, die Verladung von Bambusstämmen durch Wasserbüffel beobachten zu können. Leider waren keine Wasserbüffel am Fluss, aber wir sahen viele Menschen, die mit der Verarbeitung von Bambus zu Dächern, Wänden und Stützen für den traditionellen Hausbau beschäftigt waren. Der Bambus kommt aus den Wäldern im Norden des Landes und wird über Flösse den Strom hinabtransportiert.
Unsere Besichtigungstour führte uns durch die Innenstadt bis wir am Mandalay Palace Halt machten, der gegenüber unseres Hotels Sedona liegt. Die Anlagen und Wälder rund um den Tempel erinnerten an einen alten Vergnügungspark mit Eisenbahn und Spielplätzen, der seine besten Jahre lange hinter sich hatte. Wo früher der Palast war, der im Zweiten Weltkrieg durch die Japaner niedergebrannt wurde, stehen heute leere Holzhütten, die neben dem Haupthaus mit einer Buddha-Statue nur noch entfernt an einen geistlichen Ort erinnern.
Die nächsten Stationen unserer Tour waren drei Klöster, eines davon bekannt als 'Der Welt größtes Buch'. Jede Seite der Schriften Buddhas ist in Stein gemeißelt und in einem eigenen Haus untergebracht. Gegen 17 Uhr fuhren wir zum Abschluss auf den Myanmar-Berg, um den Sonnenuntergang zu beobachten und uns einen Überblick über die 1-Millionen-Einwohner-Stadt zu verschaffen. Leider war es so dunstig, dass langes Verweilen nicht lohnte, und so machten wir uns frühzeitig auf den Heimweg.