Vancouver, größte Stadt an der Westküste Kanadas: ca. 2,0 Mio. Einwohner
Kanada: ca. 32 Mio. Einwohner
Bevölkerungswachstum 2004: 1,1 %
Einwohner je km² : 3,2
03.09.2007 Vancouver: Nachdem wir die 100-Stunden-Wartung der Marie auf dem Flugplatz und die Organisation der üblichen Arbeiten geklärt hatten, konnten wir nach getaner Arbeit mit dem Taxi in die Stadt Vancouver fahren.
Wir fuhren zum ‚Fairmont Waterfront Hotel', direkt am Hafen, und erhielten ein Zimmer im 16. Stockwerk. Von dort aus hatten wir einen hervorragenden Blick auf den Hafen, auf die gegenüberliegende Seite mit den etwa 2.000 Meter hohen Bergen und den Stanley Park. Abends konnten wir die Lichter des gesamten Hafens und des gegenüberliegenden Stadtteils von Vancouver sehen. Von hier aus beobachteten wir auch den Wasserflugzeuglandeplatz am Hafen mit seinen startenden und landenden Wasserflugzeugen. Dieser Landeplatz ist eine Wasserflugzeugverbindung nach Vancouver Island, zur kleinen Stadt Victoria.
Es war beeindruckend, das bunte Treiben im Hafen zu verfolgen: Wasserflugzeuge, Schiffe, Motor- und Segelboote, Container- und Kreuzfahrtschiffe und auch kleine Paddel- und Ruderboote benutzten gemeinsam und anscheinend problemlos diesen Hafen. Dies ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie mit gegenseitiger Rücksichtnahme und Aufmerksamkeit eine rege Tätigkeit im Hafen möglich ist.
Am nächsten Morgen buchten wir eine Stadtrundfahrt, bei der man nach Belieben an den verschiedenen Bus-Stationen aussteigen konnte, um einzelne Sehenswürdigkeiten in Ruhe anschauen zu können. Alle 15 Minuten hielt ein Bus an den Stationen, um einsteigen zu können und sich zur nächsten Sehenswürdigkeit fahren zu lassen. Vancouver ist eine prosperierende und sehr dynamische Stadt. Sie ist geprägt von sehr vielen und modernen Neubauten und sehr vielen gut gekleideten Menschen. Unsere Stadtrundfahrt führte uns an verschiedenen Hafenbereichen vorbei, die jeweils mit Motorbooten, Segelschiffen und auch kommerziellen Schiffen belebt waren. Man hat den Eindruck Vancouver sei eine einzige große Marina.
Etwa nach einer Dreiviertelstunde erreichten wir den Stanley Park, der sehr beliebt ist bei Joggern, Radfahrern und auch bei Touristen. Der Park ist eine im Hafen gelegene Halbinsel und der größte Stadtpark Kanadas. Hier befindet sich das berühmte Aquarium, das wir uns nicht entgehen lassen wollten. Die Beluga-Show war sehr witzig und nett gemacht: Vier Belugas zeigten uns dort ihre Kunststücke, und zum Abschluss bedankten sie sich beim Publikum mit so starken Schwanzschlägen, dass ein Großteil des Publikums klatschnass die Vorstellung verließ.
Im Stanley Park sind sehr viel Totems bzw. Totempfähle von unterschiedlichen Indianerstämmen aufgestellt. Diese Kunstwerke schauten wir uns an und waren sehr beeindruckt.
Über den Park hinweg verbindet eine Brücke die beiden Teile Vancouvers. Wir konnten dies von einer kleinen Brücke bewundern. Schließlich gelangten wir über eine weitere Brücke zum Granville Island. Das ist ein Bereich, in dem eine riesige Markthalle aufgebaut wurde und viele Restaurants und auch das Kunstmuseum zu finden sind. Dort beobachteten wir, bei einem kleinen Bierchen und einem Cappuccino, den Markttrubel und lauschten der Musik der Straßenmusikanten.
Wir ließen den Tag ausklingen, indem wir auf den Bus warteten, der uns schließlich das letzte Stück zum Hotel zurückbrachte. Auf diesem Weg fuhren wir durch die Altstadt Vancouvers, auch ‚Gastown' genannt, und bestaunten die weltweit einzige Dampfuhr. Diese Standuhr, die mit sehr vielen Pfeifen ausgerüstet ist und jede Viertelstunde ohrenbetäubenden Lärm von sich gibt und dabei dampft und zischt, wird tatsächlich mit Dampf betrieben.
Am nächsten Morgen begaben wir uns zum Whale-Watching an der Küste von Vancouver Island und dem Städtchen Victoria. Mit dem Schnellboot verließen wir den Hafen von Vancouver und fuhren mehrere Stunden bis nach Vancouver Island und den dazwischen liegenden Inselgruppen. Der Kapitän stand über Funk mit anderen Schnellbooten in Verbindung, und so informieren sich die Boote des Whale-Watchings gegenseitig, wenn Wale gesichtet wurden. Nach mehr als drei Stunden war es dann endlich soweit: Wir näherten uns einer Gruppe von drei Orcas, die offenbar damit beschäftigt waren, Fische zu fangen. Alle fünf bis sechs Minuten sahen wir die Rückenflossen und die typische schwarzweiße Färbung ihres Körpers an der Wasseroberfläche. Wir beobachteten die sie etwa 20 Minuten lang und freuten uns sehr darüber, diese prächtigen Tiere in der Wildnis vor Vancouver Island mit eigenen Augen gesehen zu haben. Das war ein Genuss, ganz im Gegensatz zu unseren Erfahrungen mit dem Essen von Walfleisch, wie insbesondere Hans Christian in Japan feststellen konnte.
Für den Rückweg entschlossen wir uns, ein Wasserflugzeug zu buchen um in einer Dreiviertelstunde nach Vancouver zurück zu fliegen. Es gelang uns innerhalb von zehn Minuten Plätze in einem der Wasserflugzeuge zu kommen, die jede Stunde nach Vancouver fliegen. Wir saßen direkt hinter den Piloten und konnten somit als Passagiere beobachten, wie mit Wasserflugzeugen geflogen wird. In geringer Höhe ging es über die Inselwelt, über deren Wälder und einige Siedlungen und schließlich sogar über den großen internationalen Flughafen von Vancouver. In einer großen, majestätischen Kurve flog das Wasserflugzeug direkt an unserem Hotel und an der Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe vorbei und landete dann sanft auf dem Wasser. Wir stiegen aus und hatten nur noch zehn Minuten Fußweg bis zum Hotel. Das war gut, denn wir bekamen auf unserer Sightseeing-Tour großen Hunger.
Kurze Zeit später saßen wir im Restaurant unseres Hotels und ließen es uns gut gehen. Ich erhielt einen Anruf von Lindair, der Cessna-Werkstatt, die uns mitteilte, dass sie mit der Wartung der Marie frühzeitig fertig geworden seien. Somit können wir schon am Samstag nach Kamloops zu meinem Vater fliegen. Wir hoffen, dass alles klappt und sind guter Dinge.
Vancouver werden wir als eine sehr schöne und angenehme Stadt in Erinnerung behalten.