Als der Rosen-Flieger wenige Minuten nach dem Start um 14 Uhr in niedriger Höhe und eskortiert von zwei Kleinflugzeugen noch einmal über die Nordbahn des Flughafens Langenhagen schwebte, „winkte“ Uwe Thomas zum Abschied mit den Tragflächen.
Ein emotionaler Moment. Einer von vielen gefühlvollen Momenten an diesem Vormittag für die Menschen, die am Boden zurückblieben.
Vier Stunden zuvor hatten sich die ersten Besucher im kleinen General Aviation Terminal eingefunden.
Familienangehörige, Freunde und Bekannte kamen, um unseren Piloten einen herzlichen Abschied zu bereiten.
Wenig später traf ein ganzer Tross von Journalisten ein. 15 Redaktionen – Tageszeitungen, Fernseh- und Radiosender und Presseagenturen – standen auf der Anmeldeliste des Flughafens.
Rund zwei Stunden lang beantworteten Pilot, Copilot und Maria Carstensen geduldig die Fragen von Kamerateams, Radioreportern und Redakteuren der schreibenden Zunft.
Selten habe es so viel Publikum im General Aviation Terminal gegeben, sagte Airport-Geschäftsführer Dr. Raoul Hille in seiner kurzen Ansprache.
Hannovers Bürgermeister Bernd Strauch übergab Uwe eine offizielle Grußadresse an die Bürger der Partnerstadt Hiroshima und überraschte mit der Nachricht, dass der Oberbürgermeister der japanischen Stadt die Crew empfangen wird.
Hiroshima ist eine von insgesamt 55 Stationen während der Weltrundfluges.
Der Gründer und Vorsitzende der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung, Erhard Schreiber, wünschte den Piloten Glück und Gesundheit und überreichte Uwe und Maria je einen kleinen Marienkäfer.
Rund eine Stunde vor dem Abflug Richtung Wien verließen Uwe und Sebastian nach vielen innigen Umarmungen die Abschiedsgesellschaft und begaben sich in ihre Cessna.
Ganz einfach davonschweben lassen wollten die Fliegerkollegen die beiden Abenteurer in Pilotenuniformen freilich nicht.
Der Vorsitzende des Aviator Clubs Hannover, Peter Wanzeck, ein Pressefotograf und ein Kameramann stiegen in eine Piper Turbo Arrow IV und Airport-Chef Raoul Hille machte seine Kunstflugmaschine Impuls Xcite startklar.
Sie bildeten den „Begleitschutz“ auf den ersten Flugmeilen des Weltrundfluges. Zeitgleich hoben die drei Kleinflugzeuge um 14 Uhr in Richtung Westen ab, drehten nach wenigen Minuten den Kurs um 180 Grad und überflogen noch einmal die Startbahn, an der Freunde und Verwandte winkend Position bezogen hatten.
Während die zwei Begleitmaschinen zur Landung ansetzten, drehten Uwe und Sebastian in südöstliche Richtung ab. So schien es jedenfalls. Doch unerwartet tauchte der Rosen-Flieger in größerer Höhe noch einmal am Himmel über dem Flughafen auf.
So als konnten sich die Piloten noch nicht von Hannover trennen ....